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Die Lebensadern unter der Landsberger Allee werden erneuert

In wenigen Wochen beginnt in der Landsberger Allee ein weiteres großes Infrastrukturprojekt der Wasserbetriebe: Bis 2029 werden unter anderem vier Trinkwasserhauptleitungen erneuert, die täglich mehr als zehn Prozent des Berliner Wasserbedarfs abdecken.

Zwischen dem S-Bahnhof Landsberger Allee und der Vulkanstraße wird die Landsberger Allee in den kommenden Jahren zur Baustelle. Auf einer Länge von rund zwei Kilometern erneuern wir vier Trinkwasserleitungen und zwei Abwasserdruckleitungen. Drei der vier gusseisernen Trinkwasserrohre mit den Dimensionen DN 760, DN 1000 und DN 1200 – die Zahl steht jeweils für das Innenmaß in Millimetern – liegen seit 1900 im Boden. Die vierte Leitung DN 1000 stammt aus dem Jahr 1935. Alle vier zusammen decken rund elf Prozent des täglichen Wasserbedarfs Berlins ab und haben eine übergeordnete Bedeutung für die Versorgung der Stadt.

Leitungen unter der Landsberger haben eine hohe strategische Bedeutung

Diese Trinkwasserleitungen kommen aus dem ebenfalls an der Landsberger Allee gelegenen Zwischenpumpwerk Lichtenberg, das eine Art zentrumsnahe Verteilstation für das Wasser aus dem Wasserwerk Friedrichshagen ist, und beliefern die Bereiche Mitte, Friedrichshain, Lichtenberg,  Prenzlauer Berg und Weißensee.

Hintergrund für die geplanten Erneuerungen ist unter anderem die alters- und materialbedingte Bruchgefährdung der Leitungen auch vor dem Hintergrund des enorm gestiegenen Verkehrsaufkommens und der zugleich steigenden Transportlasten auf der Landsberger Allee. Dort  fahren heute etwa 50.000 Kraftfahrzeuge inklusive Schwerlastverkehr pro Tag.

Die jetzt beginnenden Arbeiten werden seit mehreren Jahren geplant und mit den Verwaltungen von Bezirk und Land sowie anderen Infrastrukturunternehmen wie Vattenfall, NBB und BVG abgestimmt. Mit Zustimmung des Straßenbaulastträgers ist möglich, zahlreiche der alten in stadtauswärtsführender Fahrrichtung liegenden Leitungen mit Verdämmermaterial gefüllt und somit gesichert im Boden zu belassen, was Bauzeit spart. Die dafür neu gelegten Leitungen kommen unter die stadteinwärts führende Fahrbahn.

Im Mittelstreifen liegende Abwasserdruckleitung wird zuerst saniert

Damit wird auch den Vorgaben der Verkehrsbehörden Rechnung getragen. Demnach sollen auch während der Bauarbeiten zwei Spuren je Richtung befahrbar sein – aktuell sind es jeweils drei Fahrstreifen. Dafür mussten allerdings auf dem Mittelstreifen Bäume gefällt werden, da dieser Bereich für die Zeit der Bauarbeiten als provisorische Fahrbahn hergerichtet wird. Das dient dem Ziel, schnell und stadtverträglich zu bauen, wie es u. a. auch das Land Berlin und der Bezirk Lichtenberg  fordern.

Der Baustart ist nun für Mitte April 2024 terminiert. Zuerst soll in den kommenden Monaten die im Mittelstreifen liegende Abwasserdruckleitung saniert werden, um darüber anschließend die provisorische Fahrbahn einzurichten.

Die Fertigstellung der Gesamtmaßnahme ist für Ende 2029 anvisiert. Dafür soll, wann immer es möglich und technisch sinnvoll ist, an sechs Tagen pro Woche und werktags auch im Schichtbetrieb gearbeitet werden.

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Kontakt

Mail: stephan.natz@bwb.de